Die unerwünschte „Mitbehandlung“ der Familie oder nahestehender Personen – durch einfache Regeln leicht zu vermeiden

Die potenziell mögliche und logischerweise ungewollte „Mitbehandlung“ von Familienmitgliedern oder anderer Personen bei der Anwendung von Hormoncremes oder Hormongelen, ist ein Faktor, der Beachtung verdient.

Das wird zwar eher ungern thematisiert und auch auf den Packungsbeilagen geht das oftmals etwas unter – wir finden jedoch, dies ist ein Punkt den man offensiv ansprechen muss, um AnwenderInnen das Bewusstsein dafür zu verschaffen. Zudem es ein paar sehr einfache und klare Regeln gibt, um erst gar keine unerwünschte Situation aufkommen zu lassen.

Hormone – mikroskopisch klein und über die Haut aufnehmbar

Einige Hormone, wie z.B. Progesteron, DHEA, Östradiol, Östriol, Testosteron, Pregnenolon und Cortisol sind in ihrer Struktur so mikroskopisch klein und besitzen dadurch auch die physikalisch notwendige Eigenschaft direkt über die Haut aufgenommen werden. Eingearbeitet in spezielle Cremes oder Gels werden Hormone so transdermal verabreicht und schnell vom Körper aufgenommen – damit steht Ihnen eine sichere, bewährte und angenehme Anwendungsform zur Verfügung. Trotzdem gibt es bei Produktqualität und bei Anwendung einiges zu beachten.

Cremegrundlage – ein entscheidender Faktor

Grundsätzlich gilt die Regel: eine für transdermale Hormonanwendungen geeignete Basiscreme verfolgt allein schon von ihrer Konzeption her das Ziel, ein schnelles und möglichst vollständiges Einziehen in die Hautschichten zu gewährleisten. Damit verbleibt kaum hormonelle Substanz auf der Haut, die an Andere übertragen werden könnte.

Aus diesem Grund verwenden wir für den hormonellen Einsatz keine sog. Dermamembran- oder normale Hautschutzcremes als Grundlage. Die sind zwar preiswert, leicht zu verarbeiten und lange haltbar, sind jedoch mit dem Risiko behaftet, dass der Wirkstoff zu großen Teilen an der Hautoberfläche verbleibt – denn das ist ihre Aufgabe. Das sind deswegen keine „schlechten“ Cremes – sie sind einfach nur für diesen Einsatz ungeeignet.

Wir verwenden daher ausschließlich für transdermale Anwendungen geeignete Cremebasen.
Dennoch kann man auch mit geeigneten Basiscremes – gerade bei stofflich intensiveren Hormoncremes im verschreibungspflichtigen %-Bereich – nicht ausschließen, dass einige Hormonmoleküle an der Oberfläche verbeiben, die der Anwender durch Körperkontakt übertragen könnte. Dies gilt es zu vermeiden.

Anwendungshinweise – einfach, souverän und sicher therapieren
  • Sofern Sie Cremereste nach der Anwendung an den Händen haben, bitte diese mit Seife waschen – ein Desinfektionsmittel erfüllt diesen Zweck nicht.
  • Optimal ist daher das Auftragen z.B. an der Unterarm- oder Oberarm-Innenseite und das Verreiben mit der Unterarminnenseite (handgelenknah) des anderen Armes – quasi ohne Handkontakt.
  • Vermeiden Sie direkt nach dem Eincremen den engen Kontakt dieser Hautstellen mit anderen Personen oder falls der sich nicht vermeiden lässt, waschen Sie optimalerweise diese Stellen 30 Min. nach Anwendung mit Seife ab, um eventuelle Reste ganz zu beseitigen.
  • Spuren der Cremes können auch an Bettwäsche anhaften – bitte waschen Sie gerade bei abendlicher Anwendung die Hautstellen vor dem Zubettgehen mit Seife ab, wenn Sie nicht alleine schlafen.
  • Reinigen Sie öfters mal die Armaturen Ihres bevorzugten Waschbeckens.
  • Aufbewahrung selbstverständlich außerhalb der Reichweite von Kindern.
  • Diese Vorsichtsmaßnahmen empfehlen wir Ihnen aus Prinzip selbst bei der Anwendung von homöopathischen D4-Cremes (z.B. wenn intensiver Hautkontakt mit Kleinkindern besteht).
  • Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre/n Therapeut/in oder die herstellende Apotheke.

Klingt aufwändig, wird aber schnell zur Routine. Außerdem empfehlenswert: Bitte wechseln Sie gerne ab und an die Hautstellen, damit die Aufnahmefähigkeit der Haut gewährleistet bleibt.

Fazit

Wer eine natürliche Hormontherapie auf Basis von Hormoncremes durchführt, übernimmt Verantwortung für sich selbst – und sollte das Umfeld in diese Eigenverantwortung mit ein beziehen. Auch mit kleinen Hormondosierungen greift man in ein komplexes Regelkreissystem im Körper ein und die Anwendung muss zu jeder Zeit auf SIE persönlich beschränkt bleiben. Mit diesen einfachen Maßnahmen handeln Sie souverän und gewährleisten ein Höchstmaß an Sicherheit.