Nosoden
Ausgangsstoffe für homöopathische Arzneimittel können pflanzlichen, anorganischen/mineralischen, organischen oder tierischen Ursprungs sein. Zu hahnemannschen Zeiten war der Begriff Nosoden darauf beschränkt, dass aus damals sogenanntem krankhaftem Material potenzierte homöopathische Stoffe gewonnen wurden – im klassischen Sinne aus den Erregern oder Ausscheidungen infektiöser Krankheiten, die durch die starke Verdünnung beim Potenzieren ihre Ansteckungsgefahr verlieren. Viele akute und chronische Erkrankungen können nach hahnemannscher Denkweise durch sogenannte Schlüsseltoxine (= Giftstoffe) regulatorisch blockiert sein und Therapieversuche wirkungslos bleiben. In diesen Fällen stellen Nosoden nach homöopathischem Verständnis häufig das entscheidende Durchbruchstherapeutikum dar. Die Nosodentherapie ist deswegen eine gezielte Reiztherapie mit sogenanntem Ausleitungscharakter und bezieht heute auch körperfremde Stoffe wie synthetische Hormone mit ein.