Homöopathische Arzneimittel – Herstellung – Potenzierung – Handpotenzierung

Homöopathisch werden Arzneimittel genannt, die durch ein bestimmtes Herstellungsverfahren, die Potenzierung, aus mineralischen, pflanzlichen, tierischen – oder eben auch hormonellen – Ausgangssubstanzen gewonnen werden. Die Ausgangssubstanzen werden streng nach den Vorschriften des homöopathischen Arzneibuchs (HAB) zu Urtinkturen aufbereitet. Diese Urtinkturen sind Basis für die weiteren Schritte und werden dann ihrerseits in Zehner-, bzw. Hunderter-Verdünnungsschritten zu Dezimal-, sog. D-, bzw. Centesimal-, sog. C-Potenzen weiterverarbeitet. Dabei sind Verarbeitungsverfahren möglich, die sich an der Löslichkeit der Tinktur orientieren: Bei nicht löslichen Stoffen die Verreibung (Trituration) bzw. bei löslichen Stoffen die Verschüttelung. Potenzierung ist immer Verdünnung, gefolgt von der Zuführung mechanischer Energie – manuell ausgeführt Handpotenzierung genannt. Die Verdünnung, die zur gewünschten Zielpotenz führt, erfolgt dann in Verhältnissen 1:10 (Dezimal-Potenzen) oder 1:100 (Centesimal-Potenzen). Beim Verreibungsvorgang nicht löslicher Ausgangssubstanzen werden also pro Stufe 1 Teil Ausgangsstoff mit 9 bzw. 99 Teilen Milchzucker (Lactose) – bei uns durch Hand – oder mit Hilfe einer Verreibungsmaschine einem zeitlich klar umrissenen Zerteilungs- und Mischungsvorgang unterworfen. Sind die Ausgangssubstanzen löslich – wie bei Hormonen – werden sie mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch vorgeschriebener Konzentration verdünnt und anschließend verschüttelt (potenziert) bevor sie ins Zielmedium Creme eingerührt oder auf Globuli aufgezogen werden.